HURRIKAN MATTHEW - Wirbelsturm und Cholera-Epidemie auf Haiti
Sechs Jahre nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti wurde das finanzschwache Land wieder von einer Naturkatastrophe heimgesucht. Vom Wirbelsturm Matthew, der am 4. Oktober 2016 über das Land fegte, wurden in manchen Regionen 90 Prozent der Behausungen zerstört. Über 1,4 Millionen Menschen benötigten nach Angaben des Zivilschutzes akut Unterstützung. Auch in anderen Ländern richtete der Sturm heftige Zerstörungen an. Das ohnehin von Armut und dem Beben von 2010 gebeutelte Haiti war jedoch in besonderer Weise auf Hilfe angewiesen. Die durch verunreinigtes Trinkwasser übertragbare Krankheit Cholera ist auf Haiti endemisch. Das heißt, dass sie innerhalb der Bevölkerung immer wieder vereinzelt auftritt. Die Symptome Durchfall und Erbrechen lassen den Körper dehydrieren und können innerhalb von Stunden zum Tod führen. Durch verwüstete und überschwemmte Straßen waren tausende Menschen von der Versorgung mit Hilfsgütern und sauberem Trinkwasser abgeschnitten. Die Weltgesundheitsorganisation zählte 3.423 Krankheitsfälle von Cholera.
Wie wir geholfen haben
UNSERE SOFORTHILFE
Nur wenige Tage nach dem Hurrikan errichtete unsere Partnerorganisation Samaritan's Purse ein Notfallversorgungszentrum für Cholerapatienten in Chardonnieres und der Bergregion Randelle. Mobile Teams brachen zudem in zerstörte Gebiete westlich von Chardonnieres per Helikopter auf, um Menschen zu versorgen, die bislang aufgrund der Verwüstungen nicht erreicht werden konnten. Im Bergdorf Kamilet konnte so der Ausbruch der Cholera-Epidemie eingedämmt und viele Leben gerettet werden. Insgesamt wurden 1.027 Patienten in den Notfallzentren und von den mobilen Teams versorgt. In Zusammenarbeit mit der christlichen Organisation»Mission of Hope« und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen wurden Nahrungsmittelpakete mit 15 Tagesrationen aus Reis, Öl und Erbsen an über 13.000 Bedürftige verteilt. Weiterhin wurden 4.786 Wasserfilter, 4.270 Wasserreinigungstabletten und 550 Stück Seife ausgegeben. Bei jeder Verteilung wurden den Betroffenen zudem Broschüren mit Informationenzur Eindämmung von Cholera mitgegeben.
HILFE IN DEN FOLGEMONATEN
Das Einsatzteam führte in den darauffolgenden Wochen Seminare und Hygieneschulungen zur Prävention von Cholera durch und schulte örtliche Krankenschwestern zur Behandlung der Krankheit. Anfang November wurden die Notfallzentren an das Gesundheitsministerium des Landes zur weiterführenden Betreibung übergeben.