„WEIHNACHTEN IM SCHUHKARTON“-KOORDINATOR SEIN
Praktische Tipps & Ideen für euer Ehrenamt in der Kirchengemeinde

7. JULI 2020  |  DEUTSCHLAND

Willkommen zurück. In unserem letzten Artikel ging es um die große Frage „Warum ihr unbedingt ‚Weihnachten im Schuhkarton‘-Koordinator für eure Gemeinde werden solltet“. Jetzt geht es um die große Frage, WIE ihr diese ganze Sache angeht.

Schritt 1: Planen

Okay, fangen wir mal klein an. Überlegt euch zuerst, ob ihr im Team oder allein arbeiten wollt. Als „Weihnachten im Schuhkarton“-Koordinator seid ihr zwar der direkte Haupt-Ansprechpartner für uns, aber manchmal kann man als Team mehr bewegen. So entstehen zum Beispiel kreative Ideen vor allem in lustigen Teammeetings.

Setzt euch dann ein Ziel, wie viele Kinder ihr als Gemeinde beschenken wollt. Konkrete Zahlen helfen, um darauf hinzuarbeiten und andere zu motivieren. Wichtig ist dabei, dass ihr immer den Fokus auf die Kinder, statt auf die Kartons richtet. Fragt euch also nicht: „Wie viele Schuhkartons wollen wir packen?“, sondern „Wie vielen Kindern wollen wir ein unvergessliches Weihnachtsfest bescheren?“

„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein
Viele Kinder wurden schon beschenkt - und viele warten noch darauf.

Überlegt euch dann, wie ihr diese Schuhkartons am besten packt! Durch eine große Packparty? Oder verteilt ihr stattdessen beklebte leere Schuhkartons oder die Box-to-go, damit Familien zuhause packen können? Macht ihr einen Wettbewerb zwischen den verschiedenen Gruppen, wer am meisten packt (Gebetskreis vs. Jugend vs. Hauskreis)? Oder verteilt ihr verschiedene Aufgaben an verschiedene Gruppen? Die Senioren könnten vielleicht „Umarmungen“ stricken, die Kinder aus der Sonntagschule Karten basteln und das Musikteam ein Benefizkonzert veranstalten.

Überlegt euch auch, ob ihr vielleicht Abgabeort werden wollt (alle Infos dazu findet ihr hier). Eine gute Art, um für eine Woche im November seine Türen zu öffnen und mit der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen.

„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein
Als Abgabeort öffnet ihr die Türen eurer Gemeinde und lernt eure Nachbarschaft kennen.

Spinnt außerdem Ideen, wie man am besten die dazugehörige finanzielle Spende pro Karton zusammenbekommen könnte (warum die so wichtig sind, könnt ihr hier nachlesen). Wie wäre es z. B. mit einem Fundraising-Konzert in eurer Gemeinde? Oder ein Candle-Light-Dinner, bei dem die Jugendgruppe kocht und die Eltern verwöhnt werden? Gegen Spende für „Weihnachten im Schuhkarton“ natürlich! Oder ihr veranstaltet eine Auktion? Einen Flohmarkt? Oder ihr ermutigt die Gemeindemitglieder, ihre Begabungen gegen Spende einzusetzen. Mit Sicherheit habt ihr Leute, die babysitten oder Räder reparieren, Rasen mähen oder Haare schneiden, Marmelade machen oder Hausaufgabenhilfe anbieten können.

Bevor ihr mit euren To-do-Listen Leute direkt ansprecht, sprecht das Ganze mit eurer Gemeindeleitung durch. Euer Pastor und die Gemeindeleitung sollten die Vision der Geschenkaktion verstehen und im besten Fall aktiv und auch im Gebet hinter euch stehen.

Schritt 2: Bekanntmachen

Habt ihr auch ‚Bekanntmachungen‘ oder ein schwarzes Brett in eurer Gemeinde? Die beste Art und Weise, Gemeindemitglieder über das auf dem Laufenden zu halten, was wichtig ist. Genau darum geht’s auch hier (keine Sorge – ihr sollt nicht jeden Sonntag auf der Bühne stehen, aber die Menschen in eurer Gemeinde sollten wissen, dass ihr Ansprechpartner für „Weihnachten im Schuhkarton“ seid.)

Grundvoraussetzung dafür ist, dass ihr alles Wichtige zu „Weihnachten im Schuhkarton“ und „Die größte Reise“ wisst. Nutzt dazu die Webseite, als auch die Infomaterialien, die ihr per Post bekommen habt, als ihr euch als Koordinator registriert habt. Und dann gebt dieses Wissen, die Vision und vor allem die Begeisterung an andere weiter. Ihr könnt euch z. B. Materialien für eure Gemeinde bestellen (über den Bestellshop oder das Ehrenamtsportal – zu dem ihr Zugang habt, sobald ihr offiziell „Weihnachten im Schuhkarton“-Koordinator seid).

Nutzt die Videos von unserem YouTube-Kanal, um diese entweder im Gottesdienst oder vielleicht beim anschließenden Kaffeetrinken laufen zu lassen. Abonniert unseren Kanal, um immer über die neusten Videos auf dem Laufenden gehalten zu werden.

Stellt sicher, dass ihr genau wisst, wie ein Schuhkarton gepackt wird. Viele Menschen packen mit guter Intention, haben sich aber vorher nicht den Flyer durchgelesen. Indem ihr eurer Gemeinde vorher genau sagt, was beim Packen eines Schuhkartons beachtet werden muss, legt ihr die Grundlage für viele Geschenkkartons, die „Du bist geliebt“ ausdrücken.

Hier noch mal kurz ein Überblick für einen „richtigen Schuhkarton“:

  • Nehmt einen Schuhkarton (ca. 30 x 20 x 10 cm) und beklebt oder bemalt ihn bunt. Wichtig: Der Deckel sollte separat beklebt werden, damit er später wieder problemlos geöffnet werden kann. Alternativ könnt ihr auch die praktische Box-to-go bestellen.
  • Überlegt euch, ob ihr für einen Jungen oder Mädchen und in welcher Altersgruppe ihr packen wollt (2–4, 5–9, 10–14 Jahre) und kreuzt es entsprechend auf dem Etikett an, das ihr auf den Schuhkarton klebt (das Etikett befindet sich in jedem Flyer und kann auf der Webseite heruntergeladen werden)
  • Füllt den Karton mit einer bunten Mischung an ausschließlich neuen Geschenken – stellt sicher, dass auf jeden Fall Hygieneartikel (wie z. B. Zahnbürste) und ein Kuscheltier dabei sind, als auch warme Kleidung (wie Handschuhe oder Socken) und Schulsachen. Und nicht zu vergessen: ein Wow-Geschenk!
  • Einige Geschenke sollten aus verschiedenen Gründen lieber nicht eingepackt werden. Die Liste an Tabu-Geschenken findet ihr hier.
  • Legt am Ende noch einen persönlichen Brief (gern auch mit Foto und sogar Adresse bei) und gebt damit eurem Schuhkarton eine ganz persönliche Note.
  • Am Ende verschließt ihr den Schuhkarton mit einem Gummiband (denn jeder Schuhkarton wird von geschulten Ehrenamtlichen noch einmal durchgesehen. Damit wird sichergestellt, dass nicht ausversehen Tabu-Geschenke eingepackt wurden und im schlimmsten Fall der gesamte Lkw an der Grenze festgehalten wird.
  • Zu jedem Schuhkarton empfehlen wir eine finanzielle Spende, die entweder bar abgegeben oder z. B. durch unser Spendenportal überwiesen werden kann.
  • Offizielle Abgabewoche ist dieses Jahr vom 9.–16. November 2020. Wenn ihr selber keine Abgabestelle seid, dann kommuniziert regelmäßig diesen Termin an andere, damit kein Karton zurückbleibt. Alle Abgabestellen findet ihr ab dem 1.10. unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org
„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein

Schritt 3: Sammeln & feiern

Wenn eure Gemeinde selber Abgabeort ist, empfehlen wir euch, die Schuhkartons dort zu sammeln, wo sie gut sichtbar sind. Vielleicht auch mit einem Countdown, der zeigt, wie viel ihr noch bis zu eurem Ziel zu packen habt. Hier noch mal die Erinnerung, dass ihr immer wieder den Blick auf die Kinder lenkt, die ihr beschenken wollt. Nutzt also gern viele Fotos von Schuhkartonverteilungen, die ihr euch in unserem Presseportal herunterladen könnt. Denn in allem was ihr tut, wollt ihr vor allem eines: Dass eure Gemeinde daran erinnert wird, dass jeder noch so kleine Einsatz dazu führt, dass Kinder die Botschaft der Hoffnung hören.

In Absprache mit eurer Gemeindeleitung könnt ihr einen Tisch im Eingangsbereich aufbauen, auf dem ihr mit Postern, Flyern und einem Beispielkarton Werbung macht. Bestellt reichlich Flyer und Boxen-to-go – Menschen lassen sich manchmal schneller motivieren selber zu packen, wenn sie nicht erst auf Schuhkartonsuche gehen müssen. Habt auch eine Spendendose parat, damit jeder direkt unkompliziert spenden kann.

Veranstaltet eine Gemeinde-Packparty oder motiviert eure Hauskreise, Gemeindegruppen oder Familien selber zu packen. Hier haben wir euch alles zusammengestellt, was ihr dafür braucht (Anleitung, Vorlage für Einladungskarten, Playlist etc.).

Und das Wichtigste: Betet! Betet für die gesamte Aktion, die sich um die ganze Welt spannt und Menschen überall berührt. Und betet, dass „Weihnachten im Schuhkarton“ auch für euch als Gemeinde zum Segen wird.

„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein
„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein
„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein

Zum Abschluss gibt’s noch ein paar FAQs und Tipps:

Sollte jemand aus eurer Gemeinde oder Umgebung bei euch einen zu kleinen, zu großen oder halbvollen Schuhkarton abgeben – brecht nicht in Angstschweiß aus. Anstatt zu grübeln, wie ihr ihm am besten sagt, dass der Schuhkarton eigentlich anders aussehen sollte, dankt ihm einfach! Leitet den Karton ganz normal mit den anderen an uns weiter. In unserer Weihnachtswerkstatt kümmern sich geschulte Ehrenamtliche darum, dass letzten Endes jeder Schuhkarton Freude bringt. 

„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein

Wichtig ist für euch vor allem, dass ihr eurer Gemeinde klarmacht, warum die bestimmte Größe des Schuhkartons und der Inhalt so wichtig sind. Wenn ihr erzählt, warum bestimmte Geschenke lieber nicht eingepackt werden sollten, dann gebt immer einen Grund an. Beispiel: Seifenblasen können zum einen leicht auslaufen und außerdem von Kindern getrunken werden. Oder Flüssigkeiten wie Duschbad sollten immer nur in einem Zipbeutel oder zugeklebt verschenkt werden, denn, wenn ein Malheur passiert, dann ist vermutlich nicht nur ein Karton ruiniert. Außerdem sind Sachen wie Lebensmittel und Geld in einigen Ländern zollrechtlich verboten und würden den gesamten Lkw am Zoll aufhalten. Wenn jemand dann sagt: „Was darf man denn überhaupt einpacken?“, dann antwortet mit dieser Liste an ABC-Geschenken.

„Weihnachten im Schuhkarton“- Koordinator sein

So, das war eine ganze Menge an Informationen und Ideen. Keine Sorge – ihr müsst nicht alles umsetzen, dies sind nur ein paar Impulse, die euch helfen können. Und vermutlich habt ihr selber Ideen, wie ihr am besten eure Gemeinde für „Weihnachten im Schuhkarton“ begeistert. Wir sehen seit Jahren, wie Gott die Aktion segnet und immer wieder neue Türen öffnet, Menschen begeistert und Leben verändert werden. Und das geschieht, weil Christen beten und erwarten, dass Gott Großes tut. Und das kann er auch durch euch und eure Gemeinde tun. Und darauf vertrauen wir.

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