Die Mutter von „Weihnachten im Schuhkarton“ ist gestorben
Ein Nachruf auf Dr. Irmhild Bärend, die Frau, die „Weihnachten im Schuhkarton“ im deutschsprachigen Raum ins Leben rief

25. AUGUST 2022  |  DEUTSCHLAND

Die vergangenen fast zwei Jahrzehnte hat Dr. Irmhild Bärend im Rollstuhl verbracht. Doch seit gestern Morgen (24. August 2022) ist die Frau, die „Weihnachten im Schuhkarton“ in den deutschsprachigen Raum brachte, losgelöst von allen Leiden bei dem, auf den sie mit ihrem Leben hinweisen wollte: Jesus. 

Ein Projekt, das Worte in Taten münden lässt

„Weihnachten im Schuhkarton“ war keine von langer Hand geplante Aktion. Es war ein von Irmhild Bärend verfasster Artikel in der Zeitschrift Entscheidung, der den Nerv der Zeit traf und etwas in Gang setzte, was sie sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätte ausmalen können.

Als Redakteurin für die christliche Zeitschrift der Billy Graham Evangelistic Association wollte sie immer so schreiben, dass Menschen die Liebe Gottes spürten. Und als sie durch Franklin Graham, dem internationalen Präsidenten von Samaritan’s Purse, das erste Mal von einer Aktion hörte, bei der Schuhkartons gepackt und an Kinder in Krisengebieten verteilt werden, war sie Feuer und Flamme.

„Das ist endlich ein Projekt, dessen Idee ich jahrelang den Lesern der Entscheidung vermittelt habe – Worte in Taten münden lassen“.

Dr. Irmhild Bärend
Nachruf Irmhild Bärend
Franklin Graham bringt Schuhkartons nach Bosnien, um Kinder im kriegsgebeutelten Land zu beschenken.

Weil der Name „Operation Christmas Child“ sperrig und für den deutschen Sprachgebrauch nicht passend war, entschied sie sich für den griffigen Namen „Weihnachten im Schuhkarton“.

„Mehr Weihnachten als in den Augen der Kinder und in ihren Herzen kann man gar nicht erleben“,

 

beschreibt sie ihre Wortwahl.

Nachruf Irmhild Bärend
Nachruf Irmhild Bärend

Irmhilds Worte setzen den Startschuss einer Bewegung

Über diese Aktion schreibt sie im Spätherbst 1996 in der Entscheidung. Und nur sechs Wochen nach Erscheinen des Artikels fluten 1.600 Schuhkartons in die Berliner Redaktionsräume. Niemand hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet.

Die anfängliche Freude und Begeisterung musste schnell in Projektplanung verwandelt werden, um die Schuhkartons genau dort hinzubringen, wo sie benötigt werden. Jahr für Jahr wächst die Anzahl an Schuhkartons, die erst nur in Deutschland und dann im gesamt deutschsprachigen Raum gepackt werden.

Durch das stetige Wachstum der Aktion muss irgendwann eine neue juristische Form gefunden werden und so wird die Billy Graham Evangelistic Association – Herausgeberin der Entscheidung – zu Geschenke der Hoffnung e.V. Und Anfang 2019 findet wieder ein Namenswechsel statt: Geschenke der Hoffnung e.V. ist nun Samaritan’s Purse e.V.

Nachruf Irmhild Bärend
Dr. Irmhild Bärend (Mitte) mit Billy Graham (rechts) bei ihrer Lieblingsarbeit – anderen von Gott zu erzählen.

2004 reißt ein Unfall Irmhild Bärend dann aus dem aktiven Leben. Plötzlich ist sie vom Hals an gelähmt und fortan auf einen Rollstuhl und eine Rundum-Betreuung angewiesen. Doch das hält sie nicht davon ab, weiterhin für die Projekte von Samaritan’s Purse zu beten und vor allem auch für ihr Lieblingsprojekt – „Weihnachten im Schuhkarton“ – Werbung zu machen.

Nachruf Irmhild Bärend

Für sie ist die Aktion, die international seit fast 30 Jahren Millionen an Kinder beschenkt und ihnen die unendliche Liebe Gottes näherbringt, eine Antwort auf ihre Gebete. Sylke Busenbender, Vorstand von Samaritan’s Purse, sagt:

„Mit ihr verlieren wir die deutsche Mutter von ,Weihnachten im Schuhkarton‘. Ihr Herz schlug für Jesus und seine Menschen und für nichts sonst. Ihr Rollstuhl war kein Hindernis, Menschen in die Nachfolge Jesu zu rufen. Inmitten all ihrer Einschränkungen. Sie ist mitverantwortlich dafür, dass ich in ihre Fußstapfen getreten bin.“

Sylke Busenbender

Und auch wenn Irmbild Bärend die diesjährige Aktion nicht mehr erlebt, so ist ihr Wunsch gewesen, dass Millionen Kinder auch in diesem Jahr erfahren können, wie wertvoll und geliebt sie sind. 

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