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MARIA AUS MADAGASKAR
Ein Empfängerkind berichtet

10. NOVEMBER 2023  |  MADAGASKAR

Die meisten Empfängerkinder, die uns ihre Geschichten erzählen, kommen aus Rumänien, der Ukraine oder einem anderen osteuropäischen Land. Doch vor wenigen Tagen hatten wir die Chance, Marias Geschichte zu hören. Maria kommt aus Madagaskar und auch sie wurde durch „Weihnachten im Schuhkarton“ (international als „Operation Christmas Child“ bekannt) beschenkt. Voller Freude berichtete die 23-Jährige, was die Geschenke ihr bedeutet haben und warum sie in diesem Jahr selber Schuhkartons für andere Kinder packt. Hier ist ihre Geschichte.

Weihnachtspäckchen für Kinder aus Madagaskar

Mein Name ist Maria und ich komme aus einem kleinen Dorf namens Bevato in Madagaskar. Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, östlich von Mosambik.

Schuhkartonfreude in Madagaskar
Maria im grünen Kleid.

Als ich klein war, waren wir sehr arm. Meine Geschwister und ich sind – wie die meisten Kinder unseres Dorfes – barfuß zur Schule gegangen. Die einzigen Schuhe, die wir hatten, haben wir nur sonntags zum Gottesdienst angezogen. Spielzeug hatten wir kaum welches. Das wenige Geld unserer Eltern wurde für Essen, Klamotten oder die Schule genutzt. Wir haben unsere Spielsachen selber hergestellt – aus gelben Plastiksäcken machten wir uns beispielsweise einen Fußball.

Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, wurden wir Kinder zu einer Veranstaltung in der Kirche eingeladen. Ich erinnere mich, wie wir uns alle nach Alter und Geschlecht aufreihen mussten und dann bekamen wir Schuhkartons überreicht. Die Pastoren erzählten uns die Geschichte vom barmherzigen Samariter und dass diese Geschenke aus dem Ausland kamen. Sie sagten, dass einige der Kartons sogar von Kindern gepackt wurden – wir konnten es kaum glauben. Es war so aufregend. Wir mussten warten, bis alle Kinder einen Schuhkarton hatten, dann zählten wir gemeinsam runter: drei, zwei, eins – und dann öffneten wir unsere Geschenke alle gleichzeitig. Es war das beste Gefühl überhaupt.

Schuhkartonfreude in Madagaskar
Schuhkartonfreude in Madagaskar
Schuhkartonfreude in Madagaskar
Schuhkartonfreude in Madagaskar aus den letzten Jahren.

Absolutes Wow-Geschenk

Als wir die vielen Geschenke sahen, war es einfach nur unglaublich. Wir haben uns so gefreut – ich habe keine Worte dafür. Es war einfach nur Freude pur und ein sehr bewegender Moment für uns alle. Gemeinsam mit meinen Geschwistern staunte ich über die Vielzahl an Geschenken. Da waren Malbücher und Kuscheltiere – meine Schwester bekam einen Teddybären, den sie von da an jede Nacht in ihr Bett nahm. Aber mein absolutes Lieblingsgeschenk war etwas, von dem ich am Anfang gar nicht wusste, was es war. Ich hatte so etwas noch nie gesehen, aber die Erwachsenen wussten es: Es war eine elektrische Zahnbürste! Niemand anderes im ganzen Dorf hatte so etwas und ich fühlte mich als etwas ganz Besonderes. Natürlich mussten meine Geschwister die Zahnbürste auch ausprobieren!

Neben der Zahnbürste fand ich außerdem einen Brief auf Englisch und ein Foto von den Menschen, die meinen Karton gepackt hatten. Das Bild hing für lange Zeit in meinem Zimmer, weil es mir gezeigt hat, dass ich diesen Menschen wichtig bin. Und es hat mir gezeigt, dass es gute Menschen gibt, die mich beschenken, obwohl sie mich gar nicht kennen. Und dass es Schönheit in dieser Welt gibt – eine Schönheit, die anders war, als alles, was ich vorher erlebt hatte.

Ich war einfach nur dankbar.

Schuhkartonfreude in Madagaskar
Schuhkartonfreude in Madagaskar
Schuhkartonfreude in Madagaskar

Als Beschenkte weiterschenken

Durch diese wunderschönen Geschenke wuchs in mir auch der Wunsch, irgendwann mal ins Ausland zu gehen. Als mein Vater einige Zeit später starb, zogen wir in die Hauptstadt und lebten mit unserer Oma. Ich erhielt eine bessere Schulbildung, machte meinen Abschluss und kam dann als Au-Pair nach Europa.

Jetzt lebe ich bereits seit fünf Jahren in Deutschland und seit Kurzem sind auch meine zwei jüngeren Geschwister hier in Freiburg. Dieses Jahr haben wir gemeinsam selber Schuhkartons gepackt, weil wir uns wünschen, dass auch andere Kinder diesen magischen Moment erleben. Wir haben erlebt, was ein Schuhkarton für ein einzelnes Kind bedeuten kann. Und wir wünschen uns, dass andere Kinder dieselbe Schönheit und Freude erleben können.

Maria aus Madagaskar
Maria aus Madagaskar
Zusammen mit ihren Geschwistern Noella und Val packte Maria (Mitte) in dieser Saison selber Schuhkartons.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagieren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel Freude mir mein Schuhkarton gemacht hat. Und ich danke euch von Herzen, dass ihr solche Momente möglich macht. Vielen, vielen Dank!

Jährlich werden mehr als zehn Millionen Kinder durch „Weihnachten im Schuhkarton“ (international: „Operation Christmas Child“) in mehr als 100 Ländern beschenkt. Die Schuhkartons aus dem deutschsprachigen Raum gehen nach Osteuropa und zeigen Kindern dort, dass sie unendlich geliebt sind. Bei der Verteilung hören sie ebenfalls, dass der Schuhkarton – voller Überraschung und schöner Geschenke – ein Sinnbild für Gottes größtes Geschenk für sie ist: sein Sohn Jesus Christus. Wir laden euch ein: Packt jetzt einen Online-Schuhkarton und beschenkt Kinder mit unendlicher Freude.

Jetzt Online-Schuhkarton packen

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